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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 29

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 81. Geistiges und sittliches Leben. 29 Wohl wurde den Künstlern noch nicht die ihnen gebührende Wertschätzung entgegengebracht; denn nur selten erhob man sie über den Kreis der Handwerker. Es fehlte eben den Fürsten und Bürgern das Verständnis zur Würdigung ihrer Schöpfungen. Nichtsdestoweniger aber rang sich der Genius eines Albrecht Dürer in Nürnberg (f 1528), eines Hans Holbein des Jüngeren aus Augsburg (j 1543 in London) zu bewundernswerten Leistungen empor. Sie, wie auch Lukas Kran ach aus Kronach in Franken (f 1553), der Freund Luthers, gewannen durch ihre Kupferstiche und Holzschnitte Einfluß auf den Gefchmack der Menge. — Als Erzgießer ragt Peter Bischer (f 1529), als Bildschnitzer Veit Stoß (f 1533) hervor, beide in Nürnberg. — Charakteristisch für die Baukuust jener Zeit war der vom Geist der Antike belebte Kunststil (Renaissancestil), der sich am Ausgauge des 15. Jahrhunderts in Italien entwickelte. (Rothen-burger Rathaus 1573, Nürnberger Rathaus 1621, Ottheinrichsban des Heidelberger Schlosses 1559, Pellerhaus in Nürnberg 1606). 3. Der fruchtbarste und bedeutendste Dichter des 16. Jahr- ®ic|J3eunb Hunderts war der Nürnberger Schuster und Meistersänger Hans Sachs (1494—1576), der in zahlreichen Dichtungen (Liedern, Schwänken, Fastnachtsspielen 2c.) eine fcharfe Beobachtungsgabe, heitere Laune, ergötzlichen Humor und sittlichen Ernst offenbarte. Ein anderer nennenswerter Dichter jener Zeit war Jo H. Fischart aus Mainz (geb. um 1550), der, wie auch Sebastian Br ant ans Straßburg (f 1521), die Gebrechen und Fehler seiner Zeit mit beißendem Witze geißelte. — Für die Entwicklung der deutschen Sprache erlangte Martin Luther eine epochemachende Bedeutung durch die Übersetzung der Bibel (Neues Testament 1522, die volle Bibel 1534), die er mit peinlicher Sorgfalt und unter Berücksichtigung der Anschauungsund Ausdrucksweise des Volkes vornahm. Im Hinblick auf die weite Verbreitung, welche die Bibel im deutschen Volke gefunden hat, kann Luther gleichsam als Begründer der neuhochdeutschen Sprache angesehen werden. 4. Das 16. Jahrhundert zeigt, wie wir gesehen, in Wissenschaft Verkümmerung und Kunst treibende Kraft und Lebensfülle, einen schöpferischen Geist. _bsjben?mn Wie erbärmlich sah es dagegen 100 Jahre später aus bei dem 17' '$ai^Unbert schlecht, „das aus deu Wirren und Wehen des Dreißigjährigen Krieges" hervorgegangen! Die Universitäten waren verödet (Heidelberg hatte 1626 noch zwei Studenten). Unter den Professoren herrschte große Unwissenheit oder eine trockene, geist- und gedankenlose Schul-gelehrsamkeit, unter den Studenten eine entsetzliche Roheit der Sitten. Viele Gymnasien waren eingegangen; die Kriegsstürme hatten Lehrer und Schüler vertrieben. Den Fürsten und Bürgern war der Sinn für wissenschaftliche Bestrebungen entschwunden. Der berühmte

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 103

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 103. Deutsches Geistesleben im 18. Jahrhundert. 103 Freundschaft besang, rissen die Zeitgenossen zur Bewunderung hin und spornten die jüngeren Geister zur Nachahmung an. Auf den ernsten Odendichter folgte der Schwabe Wieland (f 1813). In seiner astetanb fl-ms). Jugendzeit ein Bewunderer Klopstocks, wandte er sich später einer mehr sinnlichen Richtung zu, brachte den durch Gellert vorbereiteten heiteren Erzählungston zur höchsten Vollendung und verlieh in seinen Romanen der Sprache so viel Lebendigkeit, Anmut und Witz, daß er ihr die Pforte zu den Schlossern, zu deu immer noch französisch gebildeten Kreisen öffnete. Seine wertvollste Dichtung war das romantische Epos „Oberon", von dem Goethe sagte: „Solange Poesie Poesie und Gold Gold bleibt, wird Oberon als Meisterstück poetischer Kunst geliebt und bewundert werden." 6. Größer als das Verdienst der beiden genannten Dichter war Mtng , 1729 —1781. das des verstandesklaren, geistesgewaltigen Gotthold Ephraim Lessing (geboren 1729 zu Kameuz in Kursachsen, gestorben 1781 zu Braunschweig). Ausgerüstet mit seltenem Scharfsinn, einer erstaunlichen Fülle des Wissens und feinem Kunstverständnis, durchdrungen von deutschem Sinn und erfüllt von lebhaftem Drange nach Wahrheit, befreite er die deutsche Literatur von dem letzten Rest der Herrschaft sranzösischer Formen und Muster und wirkte als Reformator auf den verschiedensten Gebieten des geistigen und künstlerischen Schaffens. Lesfing war ein genialer Kritiker. Als solcher legte er die Vorzüge und Fehler der zeitgenössischen Dichter aufs klarste dar, brach Gottscheds Autorität, erblickte in Shakespeare einen reichen Quell germanischen Lebens, stellte er diesen wie auch die Griechen als die großen Meister und Vorbilder hin, enthüllte er endlich das Wesen von bildender Kunst und Poesie, indem er die Aufgaben abgrenzte, die beide zu lösen haben. (Seine hervorragendsten kritischen Schriften: Literaturbriefe, Laokoou, Hamburger Dramaturgie.) Als schassender Dichter gab er den Deutschen nachahmenswerte Muster für das Drama: das nationale Lustspiel „Minna von Barn Helm" (1767), das unter dem erhebenden Eindruck der Siege Friedrichs des Großen geschrieben wurde, die Tragödie „Emilia Galotti" (1772) und das Schauspiel „Nathan der Weise" (1779), worin Toleranz in Sachen der Religion und Betätigung echter Humanität gefordert werden. 7. Zu den großen Männern, welche einen wesentlichen Beitrag Herder zum Aufschwung der Literatur und zur Bildung des deutschen Geistes u lieferten, gehört auch Johann Gottfried Herder, geboren 1744 zu Mohrungen in Ostpreußen, gestorben 1803 als Generalfuperintendent zu Weimar, wohin er 1776 durch Goethes Verwendung gekommen war. Er betrachtete die Dichtung nicht als Eigentum der Gebildeten, sondern als Gemeingut des ganzen Volkes auf allen Kulturstufen,

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 145

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 114. Reformen in Preußen und Anbahnung der Erhebung. 145 4. Stein und Scharnhorst, diese Männer der Tat, waren Organi- Patrioten unter satoren des Staats- und Heerwesens. In gleichem Geiste, aber auf Säc anderem Gebiete, wirkten große, von Patriotismus durchglühte Männer, die sich eine Erneuerung im Gedanken-, Gefühls- und Willensleben der Natiou zum Ziele fetzten: vor allem der Philosoph Johann Gottlieb Fichte und der Theolog Friedrich Schleiermacher. Fichte brachte iu seinen gewaltigen „Reden an die deutsche Nation", die er im Winter 1807—1808 im Akademiegebäude zu Berliu hielt, während französische Bataillone mit Trommelwirbel unter den Linden vorbeizogen, den Deutschen zum Bewußtsein, daß sie durch eigene Schuld, durch ihre sündhafte Selbstsucht gefallen seien und daß sie nur durch die Rückkehr zu ihrem echten und reinen Wesen, zu ernster Sittlichkeit, wahrer Bilbnng, Religion und opferwilliger Vaterlanbs-liebe gerettet werben können. Schleiermacher rüttelte bnrch geistreiche Vorlesungen an der Berliner Universität (gegrünbet 1810 auf Anregung Will), v. Humbolbts, des Freunbes von Goethe und Schiller) und tiefsinnige Prebigten die Gewissen seiner Hörer, inbem er mit embringlicheu Worten die Niebrigkeit eines bloßen Genußlebens, die Hoheit sittlicher Größe, die Wonne wahrer, in praktischer Betätigung sich äußeruber Frömmigkeit schilberte und betonte, daß der Wert des Menschen in der selbstlosen Hingabe an das Ganze liege. — Ernst Moritz Arndt forberte in Gebichten und Schriften die Abkehr von der weichlichen, greisenhaften Bilbnng der Zeit, verlangte Mannessinn und Tapferkeit und schürte, auf Gott vertranenb, „der keine Knechte wollte", mit Flammenzungen den Haß gegen Napoleon. Der Turnvater Jahn war mit Eifer bemüht, bnrch Leibesübungen die physifche Kraft der Berliner Jünglinge zu stählen, zugleich aber auch bitrch das Absingen patriotischer Lieber und biirch kurze, originelle Reben die Begeisterung für die Befreiung des Vaterlanbes zu eutzüubeu. Uhlanb bichtete um 1811: „Des Säugers Fluch" und weckte bnrch beit blutigen König, den Fluch des Sängertnms, die Erinnerung an den rachsüchtigen Bebrücker. Und zu beit Lebenbeu gesellte sich die Stimme eines Toten. Schillers Geist erwachte und wanbte sich an die Nation mit den ernsten Mahnworten: „Ans Vaterlanb, ans teure, schließ bich an", und „Nichtswürbig ist die Nation, die nicht ihr alles setzt an ihre Ehre". Die Saat, welche alle diese Patrioten ausstreuten,' reiste langsam, aber sicher zur reichen Ernte heran. Allmählich trat eine innere Ge-suitbung und Verjüngung des Geschlechtes ein. Ehe es aber zur Erhebung und zur Abschiittelung des srembeit Joches kam, mußte noch viel Schlimmes erbitlbet werben. Griebel, Lehrbuch der deutschen Geschichte. Ii. 10

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 263

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 146. Ludwig I. 1825—1848. 263 Dome zu Regensburg (gotisch^ Bamberg (romanisch) und Speier (romanisch). b. Residenz-und Hofbauten: die neue Residenz (der Königsbau mit den Nibelungenbildern von Schnorr von Karolsfeld, der Thronsaal mit den Standbildern der wittelsbachischen Ahnen von Schwanthaler); die Arkaden am Hofgarten mit Fresken, welche teils Scenen aus der bayerischen Geschichte und dem griechischen Freiheitskampfe, teils süditalienische Landschaften darstellen. c. Bauten für Pflege der Kunst und Wissenschaft: die Glyptothek im griechischen Stil nach Klenzes Plan zur Aufstellung antiker Skulpturwerke; die alte Pinakothek im Renaissancestil nach Klenze zur Sammlung von Gemälden älterer Meister; die neue Pinakothek (romanisch) für Gemälde neuerer Meister; das Gebäude der Staatsbibliothek (romanisch); die Universität (romanisch). d. Kunstwerke zur Erinnerung an historische Ereignisse und Personen: die Walhalla bei Regensbnrg (griechisch, nach Klenzes Plan); die Befreinngshalle bei Kelheim (römisch, von Gärtner und Klenze); die bayerische Ruhmeshalle mit dem kolossalen Erzgußbilde der Bavaria auf der Theresieuhöhe in München (griechisch, von Schwanthaler); die Feldherrnhalle in München zum Andenken an Tilly und Wrede (romanisch); das Siegestor am Ende der Lndwigs-straße in München (römisch, von Klenze); die Propyläen in München (griechisch, von Klenze); das Pompejannm bei Aschaffenburg (römisch); die Standbilder der Kurfürsten Maximilian I. und Max Emannel, des Königs Max I. Joseph in München, der Fürstbischöfe Julius Echter in Würzburg, Ludwig von Erthal in Bamberg, der Dichter Schiller und Goethe in München, Jean Paul in Bayreuth, Plateu in Ansbach, Wolfram von Eschenbach in Eschenbach (bei Ansbach), der Tonkünstler Orlando di Lasso und Gluck in München. Alle diese Bauten und Denkmäler, die meist aus eigenen Ersparnissen geschaffen wurden (man schätzt die Aufwendungen des Königs für die Kunst ans Privatmitteln auf 30 Millionen Mark) ließ Ludwig I. in hochherziger Weise als Staats- und Volkseigentum erklären. 7. Wie aus den eben aufgezählten Bauten und Kunstwerken «erhebe für die hervorgeht, hatte Ludwig I., der ein feinsinniger Kenner des klassischen 0ned1in-Altertums war, eine besondere Vorliebe für die griechische Kunst. Er übertrug diese Sympathie aber auch auf die Nachkommen des alten Heldenvolkes, auf die jetzigen Griechen. Das offenbarte sich am meisten im griechischen Freiheitskampf (1821—1828). Als sich die Griechen, die unter dem tyrannischen Druck der Türkenherrschaft seufzten, erhoben, um sich die Freiheit zu erringen, da nahm sich Ludwig I. mit aller Begeisterung ihrer an. Er sandte Geld und

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 30

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
30 Vii. Der Dreißigjährige Krieg. Astronom Kepler, zuletzt Lehrer der Mathematik in Prag, lebte in bitterer Dürftigkeit, mnßte seine Kraft in niederem Erwerbe erschöpfen und starb, nachdem er „beim Regensburger Reichstag um Wiedererstattung seines ihm entzogenen Gehaltes" gebettelt, mit vor Kummer gebrochenem Herzen. Die Dichtung war zu einem matten Abglanz ihrer früheren Höhe herabgesunken. Sie entbehrte der großen Gedanken und der Selbständigkeit, nahm Fremdes zum Vorbild und ahmte es nach; man dichtete sogar in lateinischer Sprache. Nur das Kirchenlied und der volkstümliche Roman bewahrten noch etwas vom Geist der vergangenen Periode. Hinsichtlich des ersteren verdienen Paul Flem-ming (f 1640), Paul Gerhard (f 1676) und der Jesuit Friedrich Spee (f 1635) Erwähnung; hinsichtlich der volkstümlichen Darstellungen ist Christoph von Grimmelshansen (f 1676) hervorzuheben, der in seinem „Simplicissimns" eine äußerst anschauliche Schilderung des Elends und der sittlich verkommenen Zustünde seiner Zeit bietet. Verwelschung der 5. Die b e it t s d) e Sprache ward in jammervoller Weise vernn-Lprache. galtet, verwelscht. Durch die fremden Kriegsvölker (Ungarn, Kroaten, Spanier, Italiener, Franzosen, Schweden re.), welche Deutschland nach allen Richtungen durchzogen und ein ganzes Menschenalter hindurch mit allen Schichten der Bevölkerung in nächste Berührung kamen, gelangte eine Unzahl von fremden Wörtern und Wendungen iit die Volks- und Schriftsprache der Deutschen. Die kräftigen, wohllautenden Ausbrücke der cblen Muttersprache gerieten ganz in Vergessenheit und es trat eine Abstumpfung und Verrohung des Gefchmackes ein, die an das Unglaubliche grenzt. Welchen Grab die S prachmengerei erreicht hatte, mag ans einem Bericht erfehen werben, den Wallenstein nach dem mißlungenen Sturm Gustav Abolss auf die Ziruborfer Befestigungen an den Kaiser erstattete: .... „So hat sich der König (Gustav Aböls) bei biefer impresa (italienisch: Unternehmung) gewaltig die Hörner abgestoßen, inbem er allen zu verstehen gegeben, er wolle sich des Lagers bemächtigen, ober kein König sein, er hat auch bannt sein Volk über die Maßen discoragiret (französisch), daß er sie so liarzardosameiite (spanisch: tollkühn) angeführet, daß sie in vorfallenben occasionen (lateinisch) ihm besto weniger trauen werben; und ob zwar Ew. Majestät Volk valor (ital. spanisch: Tapferkeit) und caraja (Mut) zuvor überflüssig hat, fo hat boch diese Occasion es mehr asse-curiret (lateinisch), inbem es gesehen, wie der König, so alle seine Macht zusammengebracht, rebutirt (französisch) ist

6. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 102

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
102 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. Beginn des Aufschwungs der deutschen Literatur. Klopstock 1724—1803. und Unterricht fanden. Später suchte Basedow (f 1790) die Ideen des Franzosen Rousseau zu verwirklichen, indem er in seinem 1774 zu Dessau gegründeten Philanthropin (von philos, lieb, Freund, und antliropos, Mensch) eine auf Selbständigkeit, lebendige Anschauung der Sinnenwelt und körperliche Ausbildung hinarbeitende Erziehung ins Auge faßte. Der berühmte Schweizer Pädagog Heinrich Pestalozzi (f 1827) brachte den das Prinzip der allgemeinen Volksschule einschließenden Grundsatz zur Geltung, daß sich der Unterricht nicht bloß an einzelne Klassen von Menschen zu wenden habe, itm diesen die Kenntnisse und Fertigkeiten zu einer bestimmten Art des Fortkommens zu bieten, sondern daß er die Entwicklung echter Menschlichkeit in jeder Kindesseele anstreben müsse. 4. Einen geradezu glänzenden Ausschwung zeigt uns das .18. Jahrhundert auf dem Gebiet der schönen Literatur. Er hängt in seinen Anfängen und in seinem Verlauf mit dem Streben zusammen, den deutschen Geist von den Fesseln zu befreien, in welche ausländisches, insbesondere französisches Wesen ihn geschlagen hatte. Die Muttersprache war in der ersten Hälfte des Säkulnms noch dnrch eine Fülle von fremden Ausdrücken und Wendungen verunstaltet. Gegen das fremdartige Element erhob sich Gottsched in Leipzig (t 1767). Er suchte die Sprache zu ihrer ursprünglichen Reinheit zurückzuführen und war gleichzeitig bemüht, dem deutschen Schrifttum mehr Gehalt und Ansehen zu verschaffen. Er war aber kein geborener Dichter, es fehlte ihm der sprudelnde Cueü und daher beschränkte er sich auf bloße Nachahmung und Übertragung der verstandesmäßigen französischen Klassiker. Ihm gegenüber traten die Schweizer Professoren und Dichter Bodmer und Breitinger auf, verwarfen in heftigen Streitschriften die Mustergültigkeit der Franzosen und bezeichneten, dabei auf die stammesverwandten Engländer verweisend, Phantasie, Empfindung und Begeisterung als die Grundlage echten dichterischen Schaffens. Ihre Gedanken fanden die begeisterte Zustimmung eines Leipziger Dichterkreises, zu dem auch der mit deutscher Gemütstiefe ausgerüstete Gellert (f 1769) gehörte, der durch seine tiefempfundenen Kirchenlieder (z. B. „die Himmel rühmen des Ewigen Ehre", „Wie groß ist des Allmächtigen Güte") und schlichten Fabeln sich viel Verehrung und Liebe erwarb. 5. Aus dem Leipziger Kreise ging Klopslock (geboren 1724 zu Quedlinburg, gestorben zu Hamburg 1803), der erste große deutsche Dichter, hervor. Was die Schweizer forderten, kam in seinen Dichtungen zum Ausdruck: Tiefe der Empfindung, Erhabenheit des Stoffes und gewaltiger Schwung der Sprache. Sein religiöses Epos „Messias", das Tausenden ein Erbauungsbuch wurde, und seine Oden, in welchen er Gott, die stille Größe der Natur, das Vaterland und die

7. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 105

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 103. Deutsches Geistesleben im 18. Jahrhundert. 105 (1773) und der Roman „die Leiden des jungen Werther" (1774). Es waren Produkte der „Sturm- und Drangperiode", d. i. jener etwa die Jahre 1770—1785 umfassenden Zeit, in welcher die jungen Dichter, von einer eigenartigen Gärung ergriffen und hingerissen, die Regeln und Gesetze der Überlieferung abstreiften, als „Kraftgenies" die engen Schranken der Sitte und Gesellschaft durchbrachen und das Recht der freien, uneingeschränkten Entfaltung der Persönlichkeit forderten. Ein wichtiger Abschnitt im Leben Goethes begann 1775. Der eben mündig gewordene Herzog Karl August von Sachsen-Weimar berief den Dichter, den er in Frankfurt keimen und schätzen gelernt hatte, nach Weimar. Er fand Aufnahme in den geistreichen Kreis, zu welchem die kunstsinnige Herzogin-Mutter Amalie, das Fürstenpaar, Wieland (Erzieher des Herzogs), seit 1776 Herder und seit 1799 Schiller gehörten. Goethe wurde Freund und vertrautester Ratgeber des Herzogs, vou diesem mit Ehren überhäuft und nach und nach mit den höchsten Staatsämtern bekleidet. Zwar nahmen Bernfsgeschäste, Hoffestlichkeiten und theatralische Aufführungen des Dichters Tätigkeit in Anspruch; er fand aber doch Zeit zu kleineren dichterischen Produktionen und zur Vorbereitung von Werken des tiefsten Gehaltes. 1786 trat er eine zweijährige Reise durch Italien an. Das Zauberland des Südens übte auf Geist, Gemüt und die Kunstanschauungen des Dichters einen so tiefgehenden Einfluß aus, daß er selbst seinen dortigen Aufenthalt die Zeit seiner geistigen Wiedergeburt nennt. Er gewann hier ein Verständnis der griechischen Kunst; infolgedessen wandte er sich ab von den formlosen Produkten der Sturm- und Drangperiode und erblickte das wahre Prinzip der Kunst „in der klassischen Idealität, welche den edelsten Gehalt in die vollendetste Form zu kleiden suchte". Es erschienen nun rasch nach einander einige seiner reifsten Werke: Iphigenie in Tauris, Egmont, Torquato Taf so. 1794 erfolgte Goethes Annäherung an Schiller. Obwohl sich die beiden Dichter durch ihre Betrachtungsweise unterschieden (Goethe Realist, Schiller Idealist), so umschlang sie doch bald ein Band ausrichtiger Freundschaft, das nur durch den Tod gelöst werden konnte. Neues Leben grünte und blühte in Goethes Seele empor. Eine Frucht desselben war das epische Meisterwerk: „Hermann und Dorothea" (1797), worin in Anlehnung an einen welthistorischen Vorgang (Französische Revolution) ein anziehendes Bild des biederen deutschen Familienlebens gezeichnet wird. — Der Tod Schillers (1805) übte eine erschütternde Wirkung aus den Freund. Nur langsam erhob er sich vom Schmerz. In den folgenden 27 Jahren seines Lebens aber entsaftete er noch eine überaus reiche dichterische Tätigkeit. Es er- b. Zweite Dichterperiode 1775-1794. c. Goethe im Verkehr mit Schiller 1794—1805. ct. Goethes Alter 1805—1832.

8. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 185

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 130. Die Julirevolution und ihre Nachwirkungen. 185 Vereine verboten und Druckschriften politischen Inhaltes durften nur mit Genehmigung der Regierungen erscheinen. Die Zentraluntersuchungskommission von 1819 erlebte eine Wiedergeburt. Sie ließ zur Eindämmung demagogischer Umtriebe zahllose Verhaftungen vornehmen. Ein Opfer der Verfolgungen waren die Dichter Heinrich Laube und Fritz Reuter. — In den meisten Staaten blieb von nun an die Ruhe gewahrt und es fchwand angesichts der Erfolglosigkeit aller bisherigen Kundgebungen die politische Teilnahme des Volkes, bis sie im Jahre 1837 durch ein Vorkommnis in Hannover von neuem geweckt wurde. 6. Hannover war von 1714 an, in welchem Jahre das han-Verfamngsbruch noversche Fürstenhaus den englischen Thron bestiegen hatte, von Eng- 1837-land aus regiert wordeu (§ 85, 11a). 1833 hatte König Wil- helm Iv. dem Lande eine durch den Professor Dahlmann ausgearbeitete Verfassung gegeben. 1837 starb Wilhelm Iv. Während in England nach dem dort geltenden Erbfolgerecht dessen Nichte Viktoria (f Januar 1901) den Thron bestieg, übernahm in Hannover, wo das Salische Gesetz galt, der Bruder des Verstorbenen, Ernst August, die Regierung. Derselbe versagte der Verfassung die Anerkennung, weil diese u. a. die Domänen zu Staatsgütern erklärt und den König hinsichtlich seiner Einnahmen auf die Zivilliste angewiesen hatte. Preußen und Österreich warnten vor Ungesetzlichkeit und Gewalttat; allein Ernst August achtete auf keinerlei Vorstellungen. Er löste die Ständeversammlung auf, erklärte die Verfassung für ungültig und entband die Beamten des auf dieselbe geleisteten Eides. Diese Tat ries große Aufregung im Lande hervor. Allerorten gewann man die Überzeugung, daß, wenn „die einfache Nichtzustimmung des Thronfolgers zu einer rechtsgültig vereinbarten Landesverfassung genügte, dieselbe umzustoßen", überhaupt kein Recht und kein Staatsgrundgesetz mehr auf sicherem Boden stünde. Sieben Professoren der Göttinger Universität, darunter der Historiker Dahlmann, die berühmten Germanisten I. und W. Grimm, der Literarhistoriker Gervinns, verweigerten den Huldigungseid. Der König entsetzte sie ihres Amtes und verfügte, daß Dahlmann, I. Grimm und Gerviuus das Laud zu verlassen hätten. — „Das Ereignis goß wieder frisches Lebensblut einträchtig vaterländischer Überzengnng in die Adern Deutschlands" (Dahlmann). In allen Kreisen der Gebildeten herrschte Entrüstung. Man betrachtete die „Sieben" als Märtyrer für eine gute Sache und hegte ihnen gegenüber so weitgehende Sympathien, daß man Vereine gründete, durch welche sie vor Entbehrungen geschützt werden sollten.

9. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 266

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
266 Xi. Bayerische Geschichte. Summen zur Vervollkommnung ihrer Lehreiurichtuugen, berief hervorragende Gelehrte und Dichter nach München: so den Chemiker Justus Liebig (f 1873), den Historiker Wilhelm Giesebrecht, den Kultur-historiker Wilhelm Riehl, deu Mineralogen und Dialektdichter Franz Kobell, die Dichter Emanuel Geibel, Franz Dingelstedt, Friedrich Bodenstedt, Wilhelm Hertz, Paul Heyse und Hermann Lingg, und wandte talentvollen Studierenden namhafte Stipendien zu wissenschaftlichen Reisen ins Ausland und zum Besuch fremder Universitäten zu oder unterstützte sie durch Aufnahme in das von ihm gegründete Maximilianeum in München; ferner bildete er, den Wirkungskreis der Akademie der Wissenschaften erweiternd, 1858 zur Erforschung der deutschen und bayerischen Geschichte eine historische Kommission (Vorsitzender Leopold Ranke aus Berlin) und zur wissenschaftlichen Bearbeitung technischer Fragen eine naturwissenschaftlich-technische (Justus Liebig). 6. Des Königs Kunstsinn offenbarte sich in der Wiederherstellung und Ausschmückung der alten staufischen Burg Hohenschwangau in lieblicher Alpengegend (unweit Füssen), in der Anlage der schönen Maximilianstraße in München, in der Herstellung der Parkanlagen des Gasteigberges jenseits der Isar, in der Erbauung des Maximilianenms, des Regierungsgebäudes und des großartigen bayerischen Nationalmuseums in der Maximilianstraße („Seinem Volk zu Ehr und Vorbild"), das znr Aufnahme kunstgewerblicher Erzeugnisse Bayerns von der Römerzeit bis zur Gegenwart bestimmt wurde. Um hervorragende Leistungen der Gelehrten und Künstler entsprechend zu ehren, stiftete Maximilian 1853 den „Maximiliansorden für Kunst und Wissenschaft". f. Bei aller Hingabe an wissenschaftliche und künstlerische Bestrebungen bewahrte der König ein warmfühlendes Herz für die Not der Armen und das Los der Verwahrlosten. Er bekundete dasselbe durch ergiebige Unterstützungen der Bedürftigen, vor allem aber durch Begründung des St. Johannisvereins, einer Wohltätigkeitsanstalt, deren segensreiche Wirksamkeit (Errichtung von Rettungshäusern und Kleinkinderbewahranstalten) sich über ganz Bayern und über alle Konfessionen erstreckt. g. Wie sehr Maximilian die Fühlung mit dem Volke aufrecht zu erhalten suchte, zeigte sich im Jahre 1858. Die Kammer hatte ein unüberwindliches Mißtrauen gegen das damalige Ministerium (v. d. Pfordten). Als der zwischen beiden ausgebrochene Konflikt eine Entfremdung des Volkes von seinem Fürsten herbeizuführen drohte, entließ der König das Ministerium mit den Worten: „Ich will Frieden haben mit meinem Volke", eine Äußerung, durch welche

10. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 104

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Goethe 1749—1832. a. Erste Dichter-perjode: 1749—1775. 104 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. wandte daher der Poesie aller Völker und Zeiten die liebevollste Teilnahme zu und versenkte sich mit bewundernswertem Verständnis in die Schöpfungen des phantasievollen und gemütstiefen Volksgeistes, in das Volkslied. Eine Frucht dieser Hingabe war eine Sammlung und Übersetzung vorzüglicher Volkslieder der verschiedensten Völker und Zeiten, die 1778 unter dem Titel „(Stim men der Völker in Liedern" erschien und durch welche er den Deutschen die Augen für die Schönheit, Anschaulichkeit und den tiefen Ernpfiudungsgehalt der Naturpoesie öffnete. Wahre, unmittelbare Poesie fand Herder noch in der Bibel (Altes Testament), in Homer, Shakespeare und in dem Altkelten Ossian. In philosophischen Schriften suchte er einen stetigen Fortschritt in der Entwicklung der Menschheit nachzuweisen. Geschichte sei fortfchreitenbe Erziehung des Menschengeschlechtes zur Ausbildung, zur Humanität. Sie beruhe auf dem innigsten Zusammenhang aller Verhältnisse des Volkscharakters und der Natur des Laubes. Ver-bienfte erwarb sich Herber noch baburch, daß er die Le ge übe, „biefe zarte Schöpfung frommer Phantasie", in die Literatur einführte , z. B. „Der gerettete Jüngling", „Die wiebergefunbenen Söhne". Klopstock, Lessing und Herber waren Norbbeutsche. Die höchste Vollenbung erreichte die Poesie durch zwei Süddeutsche, durch die beibeu Dichterheroen Goethe und Schiller. 8. Johann Wolfgang Goethe (1749—1832) würde beit 28. August 1749 zu Frankfurt a. M. als Sohn eines wohlhabenben Bürgers geboren. Er erfreute sich einer glänzenben vielseitigen Begabung und erhielt einen die geistige Kraft weckenben Unterricht. Nachbetn ihm feine Vaterstabt mit ihrem bewegten Leben (französische Besatzung im Siebenjährigen Krieg, Krönung Josephs Ii.), dem ausgebreiteten Handel und bett zahlreichen historischen Denkmälern eine große Fülle von Anschauungen und viel Anregungen geboten hatte, bezog er 1765 die Universität Leipzig, um die Rechte zu studieren. 1770 siebelte er zur Vollenbung der Fachstttbieit nach Straßburg über. Hier machte er die Bekanntschaft Herbers, die für seine Geistes-unb Charakterentwicklung sehr bebeutfam werben sollte. Herber erweckte in dem jungen Freunbe, der sich mächtig zu Kunst und Poesie hingezogen fühlte, das Verstänbnis für die Schönheit uitb Tiefe der Volksbichtnng, für die Poesie der Hebräer und wies ihn auch auf Homer und bett genialen Shakespeare hin. 1772 begab sich Goethe behufs Einführung in die juristische Praxis nach Wetzlar an das Reichskammergericht. Noch in bemfelbett Jahr kehrte er, mit bichte-rischen Plänen und Arbeiten beschäftigt, nach Frankfurt zurück und dann erschienen seine ersten bebentenben Werke, durch welche er feinen Ruhm als Dichter begrünbete: das Drama „Götz von Berliching en"
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